Die Finanzierungsmisere

Was die unsichere und unzureichende Finanzierung mit den Freiwilligendiensten macht.

Die letzten Jahre waren für alle Träger im Freiwilligendienst von drohenden Kürzungen, verspäteten Haushaltsentscheidungen und nur teilweise bereitgestellten finanziellen Mitteln der Bundesregierung geprägt. Diese Entwicklungen haben die Arbeit erheblich erschwert und eine verlässliche Planung unmöglich gemacht. Die Folgen sind nun deutlich spürbar.

„Erstmals zwingt uns die aktuelle Situation dazu, Bewerber*innen, die jetzt einen Freiwilligendienst beginnen möchten, absagen zu müssen oder nicht zum gewünschten Zeitpunkt einen Platz anbieten zu können“, erläutert Philipp Soggeberg, Geschäftsführer der FSD, die Auswirkungen der gegenwärtigen Haushaltssituation. Dabei mangelt es nicht an freien Stellen - der Bedarf in sozialen Einrichtungen bleibt weiterhin hoch. Allein die fehlende Finanzierungszusage der Bundesregierung lässt derzeit keine andere Entscheidung zu.

Perspektiven trotz Unsicherheiten

Interessierte können sich weiterhin für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) bewerben. Jede Bewerbung wird individuell geprüft und es wird versucht, den Dienstbeginn zum gewünschten Zeitpunkt zu ermöglichen. „Für das neue Kursjahr ab August 2025 ist die Lage anders. Hierfür können wir schon jetzt Verträge erstellen“, beruhigt Philipp Soggeberg.

Forderungen für eine gesicherte Zukunft der Freiwilligendienste

Freiwilligendienste sind ein Erfolgsmodell und ein Gewinn für Engagierte, Einsatzstellen und die gesamte Gesellschaft. Freiwillige übernehmen Verantwortung für sich und andere und stärken damit die Basis für ein demokratisches Zusammenleben. Nicht ohne Grund wird immer wieder ein „Dienst für alle“ gefordert. Die gegenwärtige Unsicherheit führt jedoch dazu, dass junge Menschen, die sich engagieren möchten, von einer Bewerbung absehen oder diese zurückziehen.

Um die Freiwilligendienste dauerhaft auf sichere Füße zu stellen und wieder attraktiver zu machen, ist eine verlässliche Finanzierung unerlässlich. Die Zentralstellen haben ihre Forderungen zur Bundestagswahl 2025 klar formuliert: Im Mittelpunkt steht das Recht auf einen Freiwilligendienst. Bis zur Umsetzung dieses Ziels ist eine deutliche Erhöhung der Haushaltsmittel erforderlich, um eine auskömmliche Finanzierung der Freiwilligendienste sicherzustellen und eine mehrjährige Planungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen die Dienste freiwillig bleiben, während der Bund das Taschengeld übernimmt und bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, um einen Freiwilligendienst für ALLE zu ermöglichen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.rechtauffreiwilligendienst.de