Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat gestern in Berlin ihr Konzept für das neue „Jugendfreiwilligenjahr“ vorgestellt. Dies sieht vor, dass alle unter 27Jährige einen Rechtsanspruch auf eine Bundesförderung für ihren Freiwilligendienst erhalten sollen. Die bestehenden Freiwilligendienste, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) sollen erhalten und verbessert werden. Weiterhin ist geplant, die Rahmenbedingungen für die Jugendfreiwilligendienste attraktiver zu gestalten. Neben der Erhöhung des Taschengeldes auf 402 Euro, zuzüglich entsprechender Sozialversicherungsbeiträge, soll es auch ein Zuschuss für die Nutzung für den öffentlichen Nahverkehr geben. Das Konzept sieht ferner eine Stärkung der Anerkennungskultur vor. So soll die Wertschätzung eines Freiwilligendienstes nicht nur während, sondern auch in der Zeit danach gestärkt werden. Eine Verbesserung der Bedingungen für Menschen mit besonderen Lebensumständen, Behinderungen und anderen schwierigen Voraussetzungen würde, laut Ministerin Giffey, ebenso Berücksichtigung finden.
Jedes Jahr machen mehr als 80.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst in Deutschland, und zwar rd. 53.000 im FSJ, rd. 3.000 im FÖJ und rd. 27.000 im BFD. Das Ausbau-Potential der Freiwilligendienste, insbesondere für jüngere Menschen, sei noch lange nicht ausgeschöpft, teilte das BMFSFJ mit. Nach einer vorsichtigen Schätzung der Verbände und Organisationen, die in den Freiwilligendienstformaten FSJ, FÖJ und BFD aktiv sind, wäre es möglich, bis zu 120.000 junge Menschen jedes Jahr für ein Jugendfreiwilligenjahr zu gewinnen.
2018 standen für die Freiwilligendienste rund 263 Millionen Euro im Haushalt des BMFSFJ zur Verfügung. Für 2019 sieht der Bundeshaushalt einen Aufwuchs von rund 65 Millionen Euro vor, auf dann rund 327 Millionen Euro. Für das Jugendfreiwilligenjahr würden maximal rund eine Milliarde Euro pro Jahr benötigt.
Quelle: BMFSFJ